Gewiss tut es weh

Gewiss tut es weh wenn Knospen springen
Wieso würde sonst der Frühling schwanken?
Wieso würde unsere ganze heiße Sehnsucht,
In die Gefrorenheit sich fesseln und bitter, blass erkranken
Eingehüllt war ja die Knospe den ganzen Winter
Was ist das Neue, das zerrt und gewaltsam aufspringt?
Gewiss tut es weh wenn Knospen springen
Weh, wenn es wächst
Weh, wenn es sich schließt

Ja, wohl tut es weh wenn Tropfen fallen
Zitternd vor Angst hängen sie schwer
Klammern sich am Zweige fest, schwellen, gleiten
Die Schwere zieht sie nach unten, wenngleich sie nach oben klimmen
Schwer ist es, ungewiss, ängstlich, zerrissen zu sein
Schwer ist es, wenn die Tiefen zerren und rufen
Dennoch zu bleiben und bloß zu zittern
Schwer ist es sich festklammern zu wollen
Und gleichzeitig zu fallen

Dann, wenn es am schlimmsten ist und nichts mehr hilft
Sprießen wie im Jubel die Knospen des Baumes
Dann, wenn keine Angst mehr hält
Fallen wie im Glitter die Tropfen des Zweiges
Vergessen, dass sie sich vor´m Neuen erschraken
Vergessen, dass sie vor der Fahrt Angst hatten
Spüren für eine Sekunde ihre größte Geborgenheit
Ruhen in der Zuversicht, die die Weltschöpferin ist

Aus dem Schwedischen von Marcus Petrisson
Lektorat Katharina Petrisson

Auf Schwedisch



Copyright ©2016:
Übersetzung ins Deutsche: Marcus Petrisson

Veröffentlicht mit Erlaubnis von:
Marcus Petrisson, Übersetzung